Good Practice

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veranschaulichen meist am besten, wie andere Unternehmerinnen und Unternehmer Hürden bei der Unternehmensgründung, bei der Gewinnung von Personal oder bei der Vereinbarkeit von Familie/Pflege und Beruf genommen haben. Auf den folgenden Seiten finden Sie zwei kurze Interviews von Mitgliedern unseres Netzwerks.

Drei Fragen an: Obiageli Njoku

| multicoaching | Köln

Obiageli Njoku ist Inhaberin von multi Coaching und Vorsitzende für Köln des Petek Business-Netzwerk Migrantinnen e.V.

1. Warum ist das Netzwerken für Unternehmen so wichtig?
Netzwerken sprengt die Idee von Dogmatisierung – Unternehmen können dabei kreative Lösungen auf Augenhöhe entwickeln.
Die entstandene Gemeinschaft verbindet verschiedenste Kompetenzen, die den Mitgliedern der Netzwerke durch Kommunikation und Austausch neue Denkansätze und die Optimierung eigener Prozesse ermöglichen kann.

2. Welche Erfahrungen haben Sie mit Netzwerken? (Petek, IHK, AK Diversity etc.)
Netzwerken verbindet und gibt die Möglichkeit, sich mit Experten aus allen Branchen auszutauschen und sich gegenseitig auf kurzen Wegen zu unterstützen. Mir hat mein Ehrenamt in der IHK Köln als Vollversammlungsmitglied viel Einblick in die Kammerarbeit und mehr Verständnis für Zusammenhänge von Politik und Wirtschaft gegeben. Als Vorsitzende des Arbeitskreises Wirtschaft und Nachhaltigkeit in der IHK Köln vernetze ich unter anderem viele Unternehmen erfolgreich.
Als Vorsitzende im Businessnetzwerk für Migrantinnen für Köln und die Rheinmetropole vernetze ich mich mit Unternehmerinnen und Führungsfrauen mit Migrationshintergrund. Wir sind internationale Frauen, die Frauen mit Migrationsintergrund stärken. Bei unseren Netzwerktreffen können sich Frauen mit uns austauschen (mit und ohne Migrationshintergrund). Wir geben Tipps aus unternehmerischer Sicht, beantworten Fragen und geben so vielen Frauen Mut für die ersten Schritte.

3. Vernetzen sich Frauen anders als Männer?
Grundsätzlich kann ich nur aus meiner Erfahrung sprechen und den Netzwerken, in denen ich mich bewege. Hier war der Umgang stets innovativ und hilfsbereit, ganz egal, ob Frau oder Mann. Ich glaube, es kommt nicht aufs Geschlecht an, sondern auf den Kern jeder Netzwerkbeziehung. Das Geben und Bekommen und nicht Geben und Nehmen.

Drei Fragen an: Tatjana Schewschtenko

| IndSecConsulting | Köln 

Tatjana Schewtschenko ist Inhaberin der Firma IndSec Consulting GmbH für Cyber-Sicherheit in Köln. 

 1. Wie sind Sie auf die Idee bekommen, Ihre eigene Firma im Bereich der Cyber-Sicherheit/IT-Sicherheit zu gründen?

Ich bin Diplomingenieurin in Maschinenbau und seit 20 Jahren im IT-Bereich tätig. Studiert habe ich in der Ukraine, in England habe ich danach ein Master-of-Business-Adminstration-Studium absolviert und mich in Deutschland für die SAP-Beratung qualifiziert. Seit 1993 bin ich in Deutschland und habe hier im IT-Bereich gearbeitet. In den letzten acht Jahren ist mein Schwerpunkt die Cyber-Sicherheit. Meine Qualifikationen als Ingenieurin, Betriebswirtin und IT-Expertin sind die drei Säulen, mit denen ich das Wagnis einer Selbstständigkeit eingehen konnte. Auch wenn ich fast 20 Jahre in einem großen Konzern in Deutschland angestellt gearbeitet habe, mein Herzenswunsch war immer die Selbstständigkeit. Als ich IndSec 2017 gegründet habe, war das Thema Cyber-Sicherheit in der IT von Produktionsunternehmen noch ein Nischenmarkt und ich finde es spannend und vielfältig. Mein Angebot wurde und wird gut von einigen größeren Produktionsunternehmen zum Beispiel aus dem Bereich Automotive und Pharma/Chemie angenommen.

 2. Welche Kompetenzen und Fähigkeiten sind Erfolgsfaktoren, um in diesem männerdominierten Bereich erfolgreich zu sein?

Als Frau muss man in diesem Bereich sehr gut ausgebildet sein, um in dieser Männerdomäne bestehen zu können. Außerdem kann ich gut kommunizieren, so dass sich die Kundinnen und Kunden verstanden fühlen. Wir Frauen investieren häufig viel mehr in Kommunikation und Kundenbeziehungen.

Besonders wird meine Zuverlässigkeit geschätzt. Ich habe nicht nur geredet, sondern auch umgesetzt. Ich glaube, es liegt auch am Schulsystem, das bei den Abiturienten sehr viele Leute ausgebildet werden, die vor allem gut reden können. Gut ausgebildete Realschüler*innen werden nicht so gut angesehen, obwohl sie häufig Macher*innenqualitäten haben.

 3. Welche Ziele haben Sie für Ihr Unternehmen für die nächsten fünf Jahre?

Ich möchte auf jeden Fall wachsen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen, wenn das nach der Pandemie wieder möglich ist. Zurzeit arbeiten wir daran, uns international aufzustellen. Wir schließen uns mit anderen selbstständigen kleinen Unternehmen zusammen, um Kunden Pakete anbieten zu können, in vielen Ländern der Welt. Ich habe schon viele Partner*innen gefunden, knüpfe aktiv Kontakte. Wenn das Netzwerk steht, kann ich als Ansprechpartnerin für ein ganzes Netzwerk agieren.

Leider sind immer noch mehr Männer im IT-Bereich unterwegs. Gern würde ich auch mit selbständigen Frauen zusammenarbeiten. Aktuell habe ich beobachtet, dass die wenigen Frauen sich lieber fest anstellen lassen. Ich hoffe, dass sich bald mehr Frauen sich für das Thema IT und Cyber-Sicherheit entscheiden und sich trauen, ein Unternehmen zu gründen.

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