Monika Gieraths-Heller (links) führt mit ihrer Schwester Gabriele Gieraths (rechts) das 1928 gegründete Automobilgeschäft Gebr. Gieraths GmbH in Bergisch Gladbach mit den Standorten Bensberg und Paffrath. Außerdem zählen drei LappLand Waschstraßen zur Unternehmensgruppe. Mit rund 130 Mitarbeiter*innen in Verwaltung, Handwerk und Vertrieb arbeiten die Unternehmerinnen daran, innovativ und familienfreundlich zu agieren. Sie bieten ein betriebliches Gesundheitsmanagement, die Mitgliedschaft in einem Fitnessstudio und ein breites Angebot zur Weiterbildung. Mit Monika Gieraths-Heller sprachen wir über die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und die Hürden, die für einen Handwerks- und Verkaufsbetrieb mit Ladenöffnungszeiten existieren.
In welchen Unternehmensbereichen können Sie auf Wünsche der Mitarbeiter*innen nach flexiblen Arbeitszeiten zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf eingehen und welche Modelle gibt es bei Ihnen?
Gieraths-Heller: Relativ flexible Arbeitszeiten können wir in der Verwaltung anbieten, da sowohl im Verkauf als auch in der Werkstatt Kundentermine gemacht werden und Öffnungszeiten bestehen. Man muss Kunden und Kundinnen gegenüber ja verbindliche Angaben machen, Termine und Öffnungszeiten müssen eingehalten werden. In der Verwaltung ermöglichen wir beispielweise Eltern, dass sie etwas später kommen, nachdem sie die Kinder in die Kita oder Schule gebracht haben. Flexibel arbeiten kann auch die Mitarbeiterin im Business Development Center, das für Kundenkontakte zuständig ist. Teilzeitstellen können wir in der Buchhaltung, Serviceassistenz, Karosseriesachbearbeitung und Disposition anbieten. Ansonsten ist es aber nicht ganz leicht bei uns – wir versuchen, was möglich ist, auch umzusetzen.
Ist auch im Handwerksbetrieb und im Verkauf Teilzeit bei Ihnen möglich?
Gieraths-Heller: Prinzipiell ginge das schon. Zurzeit wird es von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den beiden Bereichen nicht nachgefragt. Aber auch hier ist es zum Beispiel im Service nur teilweise möglich. Morgens werden oft Diagnosearbeiten durchgeführt, doch die erforderlichen Ersatzteile – wenn nicht vorrätig – werden erst nachmittags geliefert. Damit die Kunden und Kunden ihre Fahrzeuge möglichst schnell zurückerhalten, muss natürlich dann noch montiert werden. Dennoch sehen wir für Teilzeit Möglichkeiten, wenn das gewünscht würde.
Welche Rolle spielen Weiterbildungsangebote in Ihrem Unternehmen bei der Gewinnung und Bindung von Mitarbeiter*innen?
Gieraths-Heller: Wir bieten unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern regelmäßig Weiterbildungen bei unseren Herstellern an. Das ist zum einen wichtig, um sowohl bei den Produkten als auch den Abläufen und Programmen „im Thema“ zu bleiben. Zum anderen schätzen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Fortbildungen auch, weil sie ihnen die Möglichkeiten geben, immer wieder etwas Neues kennenzulernen. Allerdings haben wir das bisher noch nie als Argument bei der Rekrutierung genutzt – wär vielleicht mal eine Idee.